ERNEUT STRAUSS-OPERETTENRARITÄT ZU EINEM GRÜNDUNGSJUBILÄUM
Neuproduktion der Operette „Waldmeister“ zum 75jährigen Bestehen der Wiener Strauss-Gesellschaft
So wie ihr 70jähriges Bestandsjubiläum feierte die Johann Strauss-Gesellschaft Wien auch ihr 75jähriges mit der Neuproduktion einer Johann Strauss-Operette. Hatte man das Jubiläum des Jahres 2006 mit einer konzertanten Aufführung begangen, so zelebrierte die Gesellschaft fünf Jahre später ihren 75. Geburtstag mit einer szenischen Produktion: Mit Unterstützung der Stadt Wien brachte das Klassische Operettenensemble Wien „Waldmeister“, die vorletzte Operette des Walzerkönigs, in einer auf die sieben Hauptfiguren reduzierten Neufassung des Präsidenten der Gesellschaft, Prof. Mag. Peter Widholz, auf die Bühne.
Für die Festaufführung hatte man sich diesmal in einen Wiener Bezirk begeben, der in engster Verbindung mit dem künstlerischen Werdegang von Johann Strauss steht, nämlich nach Hietzing. Nur wenige Schritte entfernt von jener Stelle, an der Johann Strauss 1844 zum ersten Mal als Komponist und Dirigent an die Öffentlichkeit getreten war, und nur rund 200 m entfernt von jenem Haus, in dem Johann Strauss „Die Fledermaus“ komponiert hatte, und zwar im Großen Festsaal des Amthauses Hietzing (siehe das Titelfoto dieses Beitrags), feierte die Neuproduktion von „Waldmeister“ am 13. Oktober 2011 unter dem Ehrenschutz des Familienoberhaupts der Strauss-Nachfahren, Hedwig Aigner-Strauss, in folgender Besetzung ihre erfolgreiche Premiere:
Wie die Besetzungsliste ausweist, war es noch einmal gelungen, Trude Stemmer, die einstmals gefeierte Soubrette des legendären Operettenensembles des Wiener Raimundtheaters, für eine Mitwirkung zu gewinnen. Sie übernahm die Rolle der Malvine, der Komischen Alten in diesem Spätwerk von Johann Strauss. Die beliebte Künstlerin hatte bereits bei der allerersten Operettenproduktion der JSG-Wien im Jahre 2001 mitgewirkt. Nun kehrte sie für diese Festaufführung noch einmal auf die Bühne zurück.

Aufgrund des großen Erfolgs dieser Neuproduktion bemühte sich die Leitung des Stadttheaters Wiener Neustadt in der Folge um eine Übernahme an ihr Haus. 2010 und 2012 hatte die JSG-Wien hier bereits mit zwei verschiedenen Operetten von Oscar Straus gastiert. Am 15. März 2013 präsentierte sie nun mit „Waldmeister“ erstmals ein Werk von Johann Strauss in dem traditionsreichen Theater südlich von Wien. Nach dem großen Einstandserfolg der Gardemusik Wien, die 2012 auf Einladung der JSG-Wien für deren Aufführung der Oscar Straus-Operette „Der tapfere Soldat“ im Stadttheater Wiener Neustadt als in der Musikgeschichte weltweit erstes Militärorchester bei einer Musiktheateraufführung vom Bühnengraben aus mitgewirkt hatte (siehe den Beitrag in dieser Rubrik zum Jahr 2012), wurde sie für die Aufführung von „Waldmeister“ erneut von der Wiener Strauss-Gesellschaft zur Mitwirkung verpflichtet. Da der weitaus überwiegende Teil dieses Klangkörpers jeweils aus Präsenzdienern besteht, war die JSG-Wien so wie bei der Operettenproduktion zu ihrem 70jährigen Bestehen einmal mehr einem weiteren ihrer Grundanliegen nachgekommen, nämlich die weltweit berühmte Tradition der Wiener Tanz- und Operettenmusik an nachkommende Generationen weiterzuvermitteln. Wie bereits im Vorjahr stand auch bei „Waldmeister“ der österreichische Heeresmusikchef und Gardekapellmeister, Oberst Mag. Bernhard Heher, am Pult; damit war eine authentische musikalische Wiedergabe erneut gesichert.
Das Klassische Operettenensemble Wien spielte in Premierenbesetzung, lediglich die Rolle der Malvine war umbesetzt worden. Für die geänderten Bühnenbedingungen hatte der Nachwuchskünstler Winston Wagner Bühnenbilder geschaffen, die das Ihrige zu dem Erfolg von „Waldmeister“ nun auch im Stadttheater Wiener Neustadt beitrugen.

