FESTAUFFÜHRUNG ZUM 200. GEBURTSTAG VON JOHANN STRAUSS AUF MUSIKHISTORISCHEM BODEN
Die Strauss-Gesellschaft ehrte den Walzerkönig mit „Waldmeister“ am Ort seines allerersten Auftretens.
Im Laufe ihrer bis dahin fast 90jährigen Geschichte hatte die Johann Strauss-Gesellschaft Wien Aufführungen von Strauss-Operetten und Konzerten mit Strauss-Musik an vielen namhaften Spielstätten, an denen Johann Strauss selbst aufgetreten war, präsentiert, darunter an der Wiener Staatsoper, im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, im Theater an der Wien und in der Wiener Hofburg, um nur die wichtigsten zu nennen. Noch niemals zuvor hatte die Gesellschaft allerdings zu einer Veranstaltung in jenen Bereich eingeladen, wo Johann Strauss sich erstmals der Öffentlichkeit präsentiert hatte. Am 15. Oktober 1844 hatte er mit nur 18 Jahren sein Debut im damaligen Casino Dommayer unweit des Schlosses Schönbrunn gegeben. Auf diesem musikhistorischen Boden wurde 1907 das neu errichtete Parkhotel Schönbrunn eröffnet. In dessen prunkvollem Ballsaal präsentierte die Johann Strauss-Gesellschaft Wien am 5. Februar 2025 zum Auftakt ihrer Veranstaltungen zu Ehren des 200. Geburtstags des Wiener Meisters seinen letzten großen internationalen Erfolg, die Operette „Waldmeister“. Das Werk wurde mit Solistinnen und Solisten des Klassischen Operettenensembles Wien sowie der Gardemusik Wien unter der musikalischen Leitung von Heeresmusikchef und Gardekapellmeister Oberst Bernhard Heher in konzertanter Form aufgeführt. Für die verbindenden Texte, die auch diesmal wieder von Präsident Peter Widholz verfasst worden waren, war es einmal mehr gelungen, die Doyenne des Theaters in der Josefstadt, Kammerschauspielerin Marianne Nentwich, zu gewinnen.



In großer Zahl war das Publikum aus dem In- und Ausland angereist, um dieser besonderen Veranstaltung beizuwohnen. Dankbar bedachte es am Schluss der Vorstellung alle Mitwirkenden mit nicht enden wollendem Applaus und Jubel. Damit war es der Johann Strauss-Gesellschaft Wien nach ihrer szenischen Produktion von „Waldmeister“ im Jahre 2011 – damals aus Anlass ihres 75jährigen Bestehens – vierzehn Jahre später erneut gelungen, diese Johann Strauss-Operettenrarität erfolgreich wiederzubeleben. Die Begeisterung, die diese Produktion hervorrief, fand ihren Niederschlag nicht zuletzt auch in der Kritik. Im „Online-Merker“(gepostet am 9. 2. 2025) bzw. in dem Printmedium „Der Neue Merker“ stand zu lesen:
5.2.2025- „Waldmeister“ (konzertant)- Operette von Johann Strauss (1825-1899). Festaufführung der Johann Strauss-Gesellschaft Wien anlässlich der 200. Wiederkehr des Geburtstages des Komponisten im Ballsaal des Parkhotels Schönbrunn Hietzinger Hauptstraße 10-14, 1130 Wien.
Eine Hommage an den unvergessenen, legendären Walzerkönig!
Aus Anlass der 200. Wiederkehr des Geburtstages von Johann Strauss (Sohn) präsentierte die Johann Strauss-Gesellschaft Wien mit ihrem Klassischen Operettenensemble Wien eine konzertante Festaufführung der Operette „Waldmeister“ von Johann Strauss im prunkvollen Ballsaal des Parkhotels Schönbrunn im noblen 13.Wiener Gemeindebezirk Hietzing. Der Präsident der Johann Strauss-Gesellschaft Wien, Prof.Mag.Peter Widholz, betonte in seiner bewährt fachkundigen und kompetenten Begrüßungsrede, dass wir uns auf historischem Boden befinden. Am 15.Oktober 1844 trat Johann Strauss mit 18 Jahren im Etablissement Dommayer, das sich an der Stelle des heutigen Parkhotels Schönbrunn befand, erstmals als Komponist und Dirigent an die Öffentlichkeit. Dieser Umstand erhält umso größere Bedeutung, wenn man weiß, dass Strauss Vater alles nur Erdenkliche unternommen hat, um zu verhindern, dass sein Sohn in seine Fußstapfen tritt. Zu Hietzing hatte Johann Strauss eine ganz besondere Beziehung. Seine ersten Operetten, darunter auch „Die Fledermaus“ entstanden in Hietzing, da er viele Jahre in diesem Bezirk wohnte, weiters viele Straßennamen in dieser Gegend sind nach Sängern und Verwandten von ihm benannt. Die Festaufführung der Johann Strauss-Gesellschaft Wien stand unter dem Ehrenschutz des Bezirksvorstehers von Hietzing, Nikolaus Ebert, der seinerseits eine motivierende und zündende Begrüßungsrede hielt. An dieser Stelle bedankte sich Prof.Mag.Peter Widholz bei dem Bezirk Hietzing sowie der Bäckerei Schwarz sehr herzlich für das Zustandekommen dieser Festaufführung. Die Operette „Waldmeister“, die am 4.Dezember 1895 im Theater an der Wien uraufgeführt wurde, war der letzte große Operettentriumph von Johann Strauss. Das Libretto verfasste Gustav Davis. Durch die Handlung der konzertanten Festaufführung des „Waldmeister“ der Johann Strauss-Gesellschaft Wien im Parkhotel Schönbrunn führte nuancenreich, pointiert mit edler Sprachmelodie und exzellentem Schönbrunner Deutsch die Doyenne des Theaters in der Josefstadt, Kammerschauspielerin Marianne Nentwich. Die Gardemusik Wien unter der kompetenten, schwungvollen sowie hochkonzentrierten, musikalischen Leitung von Heeresmusikchef Oberst Prof. Mag.Bernhard Heher gewährleistete ein vollkommenes Eintauchen in das Strauss‘sche Oeuvre. Pointierte Walzerseligkeit vom Feinsten, charmante Liebesmelodien sowie spritzige, mitreißende Jagdpolkas und Märsche. Das Klassische Operettenensemble Wien, angeführt vom Präsidenten der Johann Strauss-Gesellschaft Wien, dem Tenor Prof.Mag.Peter Widholz, der mit seiner durchschlagskräftigen, souveränen, höhensicheren Samtstimme die Rolle des Botho von Wendt adelte, präsentierte mit enormem Enthusiasmus und Herzblut, das Genre der Operette bestens umsetzend, eine Liebesgeschichte, die nach einigen Wirrungen und Irrungen zu einem glücklichen Ende führt, an dem eine Waldmeisterbowle eine entscheidende Rolle spielt und durch die Wirkung des Alkohols die richtigen Paare zusammenfinden. Dorit Machatsch in der Rolle der Amthauptmannstochter Freda Heffele überzeugte mit Charme, Witz, stimmlicher Gewandtheit und attraktiver Erscheinung. Marco Ascani als Tymoleon von Gerius, Oberforstrat und Direktor der königlichen Forstakademie präsentierte einen profunden Charakter sowohl stimmlich als auch schauspielerisch. Wie schon anfangs erwähnt verlieh Peter Widholz der Rolle des Botho von Wendt ein ganz besonderes, markantes Profil sowie persönlichkeitsstarke Präsenz und führte sein Klassisches Operettenensemble mit enormem, energiegeladenem Impetus souverän an. Claudia Camie bewies als Pauline Paulini, Sängerin an der Dresdner Oper, stimmliche Subtilität, selbsbewußtes, attraktives Auftreten sowie mit zarter Tongebung authentische Ausdrucks- und Durchschlagskraft. Alexander Aigner erfreute in der Rolle des Erasmus Friedrich Müller, Professor der Botanik mit wohlgeformtem, technisch homogen sowie souverän geführtem Bariton und lebendiger Spielfreude.
Ein wahres Feuerwerk an mitreißenden Melodien aus der Feder des diesjährigen Jubilars Johann Strauss sowie eine überaus gelungene Hommage an den legendären Walzerkönig, einer Festaufführung absolut würdig, die im vollbesetzten Ballsaal des Parkhotels Schönbrunn zu Recht stürmisch bejubelt wurde!
Marisa Altmann-Althausen
Überblick über die Veranstaltungen der JSG-Wien
zum 200. Geburtstag von Johann Strauss:
5. Februar:
„Waldmeister“ – konzertante Aufführung dieser Operettenrarität im Festsaal des Parkhotels Schönbrunn (Ort des ersten Auftretens von Johann Strauss)
11. Februar:
Feierliche Neueinweihung der Marmortafel zur Erinnerung an die Uraufführung des Donauwalzers am Uraufführungsort (nähere Informationen dazu finden Sie am Ende des Beitrags in der Rubrik „Highlights“ zum Jahr 2017).
22. März:
„An der schönen blauen Donau“ – Konzert ausschließlich mit Werken von Johann Strauss (Festsaal des Grand Hotels Wien, also an jenem Ort, an dem Johann Strauss 1894 sein 50jähriges Künstlerjubiläum feierte)
14. Juni:
„Man lebt nur einmal“ – Konzert zu Jubiläen und Gedenktagen aus dem Bereich der Wiener Musik im Jahre 2025, darunter auch Musik von Johann Strauss (Festsaal des Grand Hotels Wien)