FESTVORSTELLUNG VON LEO FALLS „GESCHIEDENER FRAU“ VOR PROMINENTEN GÄSTEN – APRIL 2025
Lob der Nachfahrinnen des Komponisten für die Johann Strauss-Gesellschaft Wien
Seit ihrer Gründung im Jahre 1936 lässt sich die Johann Strauss-Gesellschaft Wien nicht bloß die Pflege des Schaffens ihres Namensgebers ein Anliegen sein, sondern sehr wohl auch die Pflege seines musikalischen Umfelds, d. h. des Schaffens anderer anspruchsvoller Komponisten der Wiener Tanz- und Bühnenmusik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Damit waren von Anfang an auch Aufführungen von Werken der bedeutendsten Nachfahren von Johann Strauss auf dem Gebiet der Wiener Operette, d h. der Meister der Silbernen Wiener Operettenzeit, vorprogrammiert. Aus Anlass der 100. Wiederkehr des Todestages von Leo Fall präsentierte die Gesellschaft am 24. April 2025 im Wiener Akademischen Gymnasium, unter dessen ehemaligen Schülern sich so prominente Namen wie Franz Schubert finden, eine konzertante Aufführung seiner 1908 uraufgeführten Operette „Die geschiedene Frau“. Mitglieder des Klassischen Operettenensembles Wien präsentierten den seinerzeitigen Welterfolg im beindruckenden Ambiente des Festsaals dieser Bildungsinstitution (siehe Titelfoto), eines neugotisches Juwels des Architekten Friedrich Schmidt, der auch das Wiener Rathaus entworfen hatte. Die Urenkelin des Komponisten, Annette Fagerström, hatte den Ehrenschutz über die Gedenkveranstaltung übernommen. Sie war extra für diese Aufführung gemeinsam mit ihrer Tochter, Caroline Fagerström, und weiteren Familienmitgliedern aus ihrer Heimat Schweden nach Wien angereist.

Unter den weiteren Festgästen befanden sich die Doyenne des Theaters in der Josefstadt, Kammerschauspielerin Marianne Nentwich, und der ehemalige Vorstand der Wiener Philharmoniker, Prof. Werner Resel, mit seiner Gattin, Margit Resel. Lang anhaltender Applaus bedachte am Schluss der Vorstellung alle Mitwirkenden. Die Begeisterung über diese Gedenkveranstaltung fand schließlich auch schriftlichen Niederschlag: Einige Tage später ging bei der Strauss-Gesellschaft folgender Brief der beiden Nachfahrinnen Leo Falls ein:
Und am 3. Mai 2025 postete der „Online-Merker“ eine Kritik, in der es unter anderem hieß:
„Tenor Peter Widholz, der auch die künstlerische Gesamtleitung inne hatte, faszinierte in der Rolle des Hofsekretärs Karel van Lysseweghe mit enormer musikalischer Gewandtheit, Präsenz, souveräner Stimmführung und überaus authentischer, humoresker Rollengestaltung. Claudia Camie bezauberte als seine Frau Jana mit zarter, anmutiger, tragfähiger Stimme und einem wohldosierten Schuss Sex-Appeal. Florian Resetarits beeindruckte in der Rolle des Gerichtspräsidenten Lucas van Deesteldonck mit profunder stimmlicher Intelligenz und souveräner Rollenpräsenz. Teresa Gardner präsentierte eine vollblütige Redakteurin Gonda van der Loo mit authentischem Bühnentemperament. Die musikalische Leitung lag in den bewährten Händen von Margit Fussi, die den glänzenden Solisten souverän ein ganzes Orchester ersetzte. Die außergewöhnliche, höchst vergnügliche konzertante Aufführung war ein voller Erfolg und endete mit wohlverdientem, tosendem Applaus!“ (Marisa Altmann-Althausen)
Authentische Pflege der Leo Fall-Musik
Die Johann Strauss-Gesellschaft Wien vermag dank ihres Wissens, das auf der durch kompetenteste Künstler seit Generationen minutiös erfolgten Weitergabe basiert, nicht nur die Musik des Walzerkönigs authentisch wiederzugeben, sondern sie ist auch die weltweit einzige Institution, die die authentische, nachweislich in der Uraufführungszeit wurzelnde Interpretation der Musik von Leo Fall beherrscht und mit eigenen Kräften in Aufführungen zur Umsetzung zu bringen vermag. Musik dieses Komponisten erklang bei einer ihrer Veranstaltungen erstmals 1950, und zwar bei einem Operettenkonzert in den Sophiensälen im Rahmen der von der Gesellschaft durchgeführten „Festwoche der Wiener Musik“. Durch die Gründung eines eigenen Ensembles im Jahre 1996, des Klassischen Operettenensembles Wien, konnte die JSG-Wien die Pflege auch der Kompositionen von Leo Fall intensivieren und begann damit bereits im Jahr nach der Gründung des Ensembles. Bei Auslandsgastspielen bemühte sich dieses in der Folge auch außerhalb von Österreich um die Verbreitung der Musik dieses Meisters des Silbernen Wiener Operettenzeit – erstmals 2001 in Budapest.
Produktionen der Johann Strauss-Gesellschaft Wien, die bis dato ausschließlich dem Schaffen Leo Falls gewidmet waren:
2000:
Konzert mit Orchester und Gesangssolisten unter der musikalischen Leitung von Herbert Prikopa aus Anlass des 75. Todestages von Leo Fall
2005:
Solistenkonzert unter dem Titel „100 Jahre Leo Fall-Operetten“ unter der musikalischen Leitung von Herbert Prikopa aus Anlass der 100. Wiederkehr der Uraufführung der allerersten Fall-Operette.
2023:
konzertante Aufführung der Operette „Die Rose von Stambul“ zur 150. Wiederkehr des Geburtstages von Leo Fall.
2025:
konzertante Aufführung der Operette „Die geschiedene Frau“ zur 100. Wiederkehr des Todestages von Leo Fall unter dem Ehrenschutz der Urenkelin des Komponisten, Annette Fagerström.